Ständige Sammlung
Die neue Dauerausstellung finden Sie im Belgischen Haus, Cäcilienstraße 46 (Nähe Neumarkt).
Das Römisch-Germanische Museum der Stadt Köln zeigt im Belgischen Haus das archäologische Erbe der Stadt und ihres Umlandes. Es beherbergt Funde aus mehr als 100.000 Jahren rheinischer Siedlungsgeschichte, von der Altsteinzeit bis in das frühe Mittelalter.
Die ältesten Funde des Museums berichten von Sammlern und Jägern, die in der Alt- und Mittelsteinzeit das Rheinland durchstreiften. Im 6. Jahrtausend wurde der Mensch sesshaft, errichtete Dörfer mit großen Wohn-Stall-Häusern. Die Entdeckung der bandkeramischen Siedlung von Köln-Lindenthal gehört zu den Meilensteinen der jungsteinzeitlichen Forschung in Europa. Steingeräte, Waffen und handgeformte Keramikgefäße berichten vom Leben der Menschen vor fast 8.000 Jahren.
Funde aus Gräbern und Siedlungen der vorrömischen Bronze- und Eisenzeit sind Spiegelbild früher landwirtschaftlicher Kulturen im Rheinland. Im letzten vorchristlichen Jahrtausend wurde das Rheinland von keltischen und germanischen Stämmen besiedelt. Sie bestatteten ihre Toten in Grabhügeln und gaben ihnen auf dem Weg ins Jenseits Keramikgefäße, Stein- und Metallobjekte mit.
Den Schwerpunkt der Sammlungen bilden Zeugnisse der fast fünf Jahrhunderte dauernden römischen Stadtgeschichte. Ein aus grünem Glas gefertigtes Miniaturbildnis des Kaisers Augustus erinnert an den Stadtgründer Kölns.
Das Römisch-Germanische Museum stellt die weltweit größte Sammlung römischer Glasgefäße des 1. bis 4. Jahrhunderts aus, darunter eine große Zahl römischer Luxusgläser, wie in Form geblasene Figurengefäße, Schlangenfadengläser, Schliffgläser und Diatrete.
Römische Goldschmiede und Steinschnitzer schufen prunkvolle Produkte, wie beispielsweise wertvolle Miniaturen aus Bernstein. Wandmalereien und kostbare Mosaiken waren Ausstattung vornehmer Stadthäuser. Zum Inventar der Häuser gehörten Produkte der Kölner Töpfereien wie Jagdbecher, die bis nach England verhandelt wurden.
Die jüngsten Funde des Römisch-Germanischen Museums stammen aus der Merowingerzeit (5. bis 7. Jahrhundert). Fränkische Bestattungen der städtischen Gesellschaft und dörflicher Gemeinschaften im Kölner Umland waren oft mit reichen Beigaben für das Leben im Jenseits ausgestattet. Die Grabbeigaben sind Zeugnisse der frühmittelalterlichen Kulturgeschichte.
Am Roncalliplatz – in direkter Nachbarschaft zum Dom – können das weltberühmte Dionysosmosaik aus dem 3. Jahrhundert n. Chr. und das 15 Meter hohe Grabmonument des Legionsveteranen Lucius Poblicius aus dem 1. Jahrhundert n. Chr. durch ein großes Panoramafenster Tag und Nacht von der Domplatte aus bestaunt werden.
aus Köln-Worringen